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UVP-report 35 (3): 117-127 | 2021

Schwerpunktbeitrag Focus article

Beurteilung der Verträglichkeit von Windenergieanlagen mit Kulturerbestandorten in Bezug auf das Landschaftsbild
Assessment of the Impact of Wind Energy Plants on Cultural Heritage Sites in Terms of the Visual Landscape

Caroline Fischer & Michael Roth

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DOI 10.17442/uvp-report.035.13

Zusammenfassung

Beim Ausbau der Windenergie treten immer wieder Konflikte mit divergierenden Raumnutzungsansprüchen auf. Diese sind möglichst schon vor der Vorhabenrealisierung auf planerischer Ebene zu behandeln und wenn möglich zu entschärfen. So ist auch eine Berücksichtigung des kulturellen Erbes bereits bei der Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergienutzung im Regionalplan erforderlich. Der Ausbau der Windenergie betrifft durch die visuellen Wirkungen das Landschaftsbild und damit das Schutzgut Landschaft im Besonderen. Für eine objektivierte Beurteilung, ob die Ausweisung von Vorranggebieten der Windenergie mit dem kulturellen Erbe in Bezug auf das die Kulturerbestandorte umgebende Landschaftsbild verträglich ist, existiert keine allgemein anerkannte Bewertungsmethode. Am Beispiel der Planungsregion Südwestthüringen wird in diesem Beitrag gezeigt, wie die  Verträglichkeit potenzieller Vorranggebiete mit dem Landschaftsbild und durch den Freistaat Thüringen ausgewiesenen landesweit bedeutsamen  Kulturerbestandorten beurteilt werden kann. Hierfür kam ein Mixed-Methods-Ansatz zum Einsatz, welcher bereits bestehende landesweite Methoden weiterentwickelt und für den Maßstab der Regionalplanung regionalisiert. Ergebnisse sind eine gutachterliche Empfehlung der Verträglichkeit und Vorschläge für die Minderung der Beeinträchtigungen für jedes potenzielle Vorranggebiet. Die gewonnenen Informationen können sowohl in den Abwägungs- und Entscheidungsprozess der Regionalplanung als auch in der Strategischen Umweltprüfung des Regionalplans genutzt werden. Zudem können die Ergebnisse in anderen Planungen aufgegriffen werden.

Abstract

The area-wide deployment of wind energy causes conflicts with diverging spatial requirements. If possible, these have to be treated and solved on the regional planning level before the implementation. This process includes dealing with cultural heritage and landscape aspects when priority zones for wind energy are delimited in the regional plan. Visual landscape quality and thereby the landscape have to be specifically addressed, as wind turbines cause visual impacts. Unfortunately, there is no objective standardised assessment method to judge the compatibility of wind energy with cultural landscape heritage and its surrounding landscape. Using the case of the planning region of South-West Thuringia (Germany), we illustrate, how the  compatibility of potential priority zones for wind energy with cultural heritage sites of state-wide relevance and the visual landscape can be assessed. We used a mixed-methods approach that refines existing state-wide methods for the regional planning level. As a result, for each potential priority zone we provide an expert opinion regarding the spatial compatibility and suggestions for the mitigation of visual impacts. This information can be included in the weighting of interests in regional planning or in a strategic environmental assessment. Furthermore, it can be used for other planning procedures.

Schlagworte

Südwestthüringen; Landschaftsbild; Kulturelles Erbe; Bewertungsmethoden; Windenergie; Energiewirtschaft, Umweltprobleme; Regionalplanung

Keywords

South-West Thuringia; Visual landscape; Cultural heritage; Evaluation methods; Wind energy; Environmental issues of energy management; Regional planning

Online veröffentlicht Published online: 20/01/2022

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